18.09.2024
High-Speed Ethernet für Schienenfahrzeuge nachrüsten
Bahntechnikspezialist LÜTZE TRANSPORTATION präsentiert mit den neuen Train Line Modems TLM-X und TLM-20 leistungsstarke Lösungen für die Übertragung von Gigabit-Ethernet über bestehende Strecken mit Geschwindigkeiten von bis zu 2 Gbit/s. Beide Modems ermöglichen die Datenübertragung sowohl innerhalb des Fahrzeugs als auch über Fahrzeugkupplungen hinweg über Distanzen von bis zu 300 Metern.
Das TLM-X verwendet ein robustes Übertragungsverfahren, das sich ideal für Retrofit-Projekte mit älteren, teilweise ungeschirmten Verkabelungen eignet. Seine Stärken zeigt das TLM-X besonders in Umgebungen mit hohen EMV-Störungen sowie bei störanfälligen Kontakt- und Kupplungsübergängen. Unter diesen Bedingungen ermöglicht das TLM-X in vielen Fällen eine stabile High-Speed-Ethernet-Verbindung mit Geschwindigkeiten von bis zu 950 Mbps zwischen den Zugteilen, was insbesondere für zeitkritische Anwendungen von großem Vorteil ist. Das TLM-20 hingegen setzt auf ein Übertragungsverfahren, das seine Vorteile bei technisch hochwertigerer Infrastruktur voll ausschöpfen kann. Damit sind Bandbreiten von bis zu 2 Gbps möglich. Beide Train Line Modems unterstützen den Einsatz von Videotechnik, Infotainment, Bedienterminals, Fahrgastzählsystemen, LCD/TFT-Anzeigen, WLAN-Modulen, GPS- und Mobilfunkanwendungen sowie das Reservierungssystem auf einer Ethernet-Netzwerkbasis. In Kürze werden beide Modems auch in Varianten mit Power over Ethernet (PoE) verfügbar sein, wodurch eine separate Stromversorgung entfällt.
Abb.: Die Train Line Modems TLM-X und TLM-20 der LÜTZE TRANSPORTATION realisieren
Gigabit-Ethernet über bestehende Strecken auf dem gesamten Zug über die Kupplung hinweg.
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Die beiden Train Line Modems verwenden für die Kommunikation bestehende Leitungen und modulieren und demodulieren dort ihre Signale auf. Die TLMs agieren dabei wie ein Kabel und gewährleisten eine transparente Verbindung für alle Teilnehmer. Dadurch bleibt der Datenverkehr ungestört, was die Nachrüstung von Ethernet in bestehenden Fahrzeugen unkompliziert macht. Nach der Verbindungssuche im Netzwerk etablieren die Modems eine 128-Bit AES-verschlüsselte Kommunikation zwischen allen Geräten. Zur Sicherstellung eines optimalen Datendurchsatzes überwachen die Modems kontinuierlich die Bandbreite mithilfe eines Digitalen Signalprozessors (DSP). Die Konfiguration der TLMs erfolgt über das TLM Config Tool. Dieses Tool bietet umfassende Funktionen zur Verwaltung, Diagnose und Aktualisierung der Modems. Dazu gehören unter anderem die Netzwerkeinstellungen, die Verwaltung von Seeds für parallele Netzwerke, das Konfigurieren des Heartbeats sowie das Sichern und Laden eigener Konfigurationen.
Die TLMs verfügen über einen Weitbereichseingang, der eine Gleichspannung von 24 V bis 110 V DC unterstützt, und sind daher für den weltweiten Einsatz in allen Bahnnetzen, sowohl in Diesel- als auch in Elektrofahrzeugen, geeignet. Beide Modelle sind vollständig bahntauglich und erfüllen die relevanten Normen für Schwing- und Schockbelastungen, elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) sowie Brandschutz gemäß EN 50155, EN 50121-3-2, EN 50124-1 und EN 61373. Der Dauerbetrieb ist in einem Temperaturbereich von -40 °C bis +70 °C gewährleistet.
Typische Anwendungsfälle der Train Line Modems umfassen die direkte Datenübertragung über die Fahrzeugkupplung oder innerhalb eines Fahrzeugs, insbesondere bei langen Fahrzeugkonfigurationen. TLMs können auch als redundantes System über die Kupplung hinweg eingesetzt werden, um eine schnellere und zuverlässigere Datenübertragung sicherzustellen. Durch den redundanten Einsatz weiterer TLM-Paare im Zug können die Verfügbarkeit gesteigert und auch sicherheitskritische Anwendungen übertragen werden.
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Lütze Transportation GmbH auf der InnoTrans 2024
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